CO2-Bilanz 2023 – Recap des vergangenen Jahres

Demoschild mit Aufschrift Make love not CO2
Veröffentlicht von Heimat 13
am

Das Jahr 2023 war für die meisten von uns sehr anspruchsvoll. Egal ob privat oder beruflich. Kriege, Naturkatastrophen, Inflation, Heizungsgesetze, Rechtsruck und was sonst noch so alles auf einen zukam. Da mag man schon manchmal den Kopf in den Sand stecken und nicht unbedingt daran denken, was man selbst für den Klimaschutz tun kann. Sehr oft hört man Sätze wie „Aber die Chinesen und Amerikaner …“ oder „Sollen doch erst mal die anderen …, was kann ich schon bewirken.“. Aber oft sind es schon Kleinigkeiten, die Großes bewirken können. Und aller Anfang ist bekanntlich schwer.

Aber neben all den negativen Schlagzeilen, gab es auch sehr viel Positives. Man muss nur zulassen, es auch zu sehen. Für uns selbst war alles in allem 2023 ein gutes Jahr, das uns positiv in die Zukunft blicken lässt. Denn es ist immer eine Frage der Perspektive, wie schon Søren Kierkegaard mit seinem Zitat “Der Vergleich ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.” erkannte. Wir haben uns zwar einerseits von unserem Upcycling Projekt TetUp! getrennt sowie den Online-Shop zum Jahresende aufgelöst und auch ein paar Kunden verloren. Aber andererseits gab es viele neue Kontakte und wir haben ordentlich aufgeräumt. Wir haben also Platz und Luft gemacht für viele neue spannende Projekte und Themen.

Und wo wir doch über Positives berichten wollen, hier nur ein paar kleine Highlights: Im Jahr 2023 wurde erstmals mehr als die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs durch Erneuerbare Energien erzeugt (Quelle). Windkraftanlagen auf Land haben letztes Jahr zum ersten Mal mehr Strom produziert als Braun- und Steinkohle-Kraftwerke (Quelle). Es gibt Studien, die nachweisen, dass mittlerweile die Stromproduktion über Erneuerbare deutlich günstiger ist als über Fossile (Quelle).

Wer übrigens selbst an die „Erneuerung“ seiner Heizung nachdenkt – sei es aus nachhaltigen Gründen oder weil sie einfach defekt ist – der findet hier noch mal eine gut aufbereite Übersicht, was das neue Heizungsgesetz überhaupt bedeutet und welche Förderungen es gibt.

Warum wir das alles erwähnen? Ganz einfach, Stromverbrauch und Stromerzeugung haben einen großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck und um diesen geht es in diesem Artikel. Wir ziehen Bilanz und wollen schauen, wo wir als kleines Familienunternehmen im Homeoffice, und hauptsächlich im Online-Business tätig, stehen. Denn immerhin wollen wir mit unseren Produkten klimapositiven Webseiten, klimapositivem Hosting und unserem Impact-Paket einen Beitrag zur Verbesserung des Status Quo leisten. Und da ist es uns schon wichtig zu sehen, wo wir selbst eigentlich stehen.

Rückblick auf unsere CO2-Bilanz 2022

Tabelle mit unserer CO2-Bilanz des Jahres 2022

Letztes Jahr haben wir schon versucht, uns einen ersten Überblick über unsere CO2-Bilanz zu verschaffen und einmal alles zusammenzutragen, was wir an Informationen haben bzgl. unseres CO2-Ausstoßes aber auch den Maßnahmen, um unseren Fußabdruck zu reduzieren. Das Ergebnis für 2022 haben wir in einer Tabelle zusammengetragen. Und wie man sieht, haben wir zusammen rund 9,8 Tonnen CO2 verursacht.

Das ist zwar grundsätzlich schon ganz gut, denn zu zweit verursachen wir nur etwas mehr als der „Durchschnittsdeutsche“ mit 7,98 Tonnen (Quelle). Aber es ist halt immer noch zu viel, da wir alle weltweit bis 2030 eigentlich nur rund 2,3 Tonnen verursachen dürften, wenn wir das 1,5° Klimaschutzziel erreichen wollen (Quelle). Und das wird verdammt schwer. Vorallem für uns als Individuen. Aber es gibt Möglichkeiten. Und deshalb schauen wir uns jetzt unsere CO2-Bilanz 2023 einmal genauer an.

Die aktuelle CO2-Bilanz 2023

Wie auch im letzten Jahr haben wir zunächst unseren ökologischen Fußabdruck über den Online-Rechner von ClimateHero ermittelt. Dort gibt es einen umfangreichen Fragebogen, mittels dessen man ein grobes Bild erhält, wo man steht. Letztes Jahr lagen wir pro Kopf bei 4,9 Tonnen CO2. Dadurch, dass wir keine Flugreisen gemacht haben und unsere Ernährung auf vegan umgestellt haben (wir versuchen zumindest unser Bestes!), konnten wir den individuellen Fußabdruck noch mal um eine Tonne reduzieren.

Aber ganz ehrlich: Um auf die 2,3 Tonnen zu kommen müssten wir auf unsere Autos verzichten und das geht derzeit einfach noch nicht. Und ob der Umstieg auf Elektro-Autos so viel bringen würde ist fraglich, da unsere derzeiten Fahrzeuge einfach noch nicht alt genug sind, um diese zu ersetzen. Aber hey: Mit 3,9 Tonnen sind wir 50% nachhaltiger als als die meisten Deutschen. Und das ist ein guter Anfang. Denn wie bereits im letzten Jahr geschrieben, kompensieren wir, was wir nicht reduzieren können.

Da wir ausschließlich im Homeoffice und in Remote-Projekten arbeiten, sind die Emissionen für die Agentur in unserer individuellen Kalkulation enthalten. Denn Strom und Heizung fallen in unserem Büro zuhause an.

CO2-Fußabdruck von Matthias, berechnet mit ClimateHero

Trotz der Reduktion um eine Tonne pro Kopf mussten oder wollten wir noch etwas tun, um eine bessere CO2-Bilanz zu haben. Und natürlich haben wir keine hochwissenschaftliche Studie erstellt, die nach den unterschiedlichen Scopes unterscheidet. Das überlassen wir den größeren Unternehmen. Aber wie man in der Tabelle zu unserer CO2-Bilanz 2023 sieht, waren wir in 2023 sogar klimapositiv! Wir haben fast 12 Tonnen CO2 mehr reduziert oder gebunden als wir verursacht haben!

Das heisst, wir haben über alle unsere Maßnahmen mehr CO2 ausgeglichen, als das wir es verursacht haben. Und diese Zahlen ergeben sich rein aus den klassischen CO2-Kompensationsmaßnahmen. Die Reduzierung von Plastikmüll in den Meeren über die Plastic Bank und unsere Baumpflanzaktionen über Eden Reforestation, sind hier gar nicht eingerechnet. Denn in Summe haben wir in den aktuell 14 klimapositiven Monaten mit Greenspark über 1.300 Bäume gepflanzt, wovon im Schnitt auch jeder gut 9 kg CO2 bindet.

CO2-Bilanz 2023

Neben unserer Kooperation mit Greenspark, deren Services wir für unsere Impact-Pakete und den Ausgleich des Agenturgeschäfts nutzen, wollten wir auch unsere Kompensationsmaßnahmen bestmöglich diversifizieren. Denn neben der ganzen negativen Presse zum Thema Greenwashing mit Zertifikaten, hatten wir keine Lust, uns nur auf eine Maßnahme zu konzentrieren. Denn es gibt sehr viele Möglichkeiten und viele davon sind einfach unterstützenswert, wie z.B.:

  • Waldschutzprojekte von Wohllebens Waldakademie: Hier unterstützen wir mit einem Abo und binden damit in alten Buchengiganten schädliches CO2. Durch das Abo schützen wir jedes Jahr mehr Quadratmeter und steigern damit unsere positive CO2-Bilanz.
  • ForTomorrow ist ein Anbieter, der der Wirtschaft CO2-Emissionsrechte „weg kauft“ und diese damit stilllegt. So werden große CO2-Emittenten gezwungen, weniger CO2 auszustoßen. Mit unserem Klima-Abo legen wir 0,4 Emissionsrechte pro Jahr still.
  • Über die Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein haben wir für Heimat 13 und Heikes Hygehytte jeweils ein MoorFutures Zertifikat zur Wiedervernässung von Mooren gekauft. Dadurch wird auch jeweils 1 Tonne CO2 pro Jahr gebunden.

Natürlich kostet das alles Geld. Aber ganz ehrlich: Wir investieren weniger als 1% unserer Einnahmen für sinnvolle Maßnahmen zum Klimaschutz. Und ja, wir können und wollen uns das leisten. Das kann vielleicht nicht jeder. Aber wie man an unserem Beispiel sehen kann, kann man schon mit wenigen Maßnahmen etwas bewirken!

Unsere Ziele für 2024

Niemand kann in die Glaskugel schauen und vorhersagen, was im Jahr 2024 alles auf uns zukommen wird. Aber wir wollen mindestens die laufenden Maßnahmen beibehalten. Und natürlich wollen wir weitere klimapositive Projekte mit unseren Kunden initiieren und wachsen. Denn dieses Wachstum bedeutet für uns, dass wir deutlich mehr für den Klimaschutz tun können als bisher. Und das Ziel, ein kleines bisschen die Welt zu retten, ist doch gar nicht so verkehrt. Oder?

Wer sich durch uns motiviert fühlt und selbst eine klimapositive Webseite möchte oder jemanden kennt, der so etwas braucht, darf uns gerne weiterempfehlen. Wichtig: Eine CO2-optimierte Webseite alleine macht noch kein klimaneutrales oder gar klimapositives Unternehmen! Aber es kann ein Anfang sein.

Bildrechte: Titelbild von Markus Spiske auf Unsplash